Robern

Hier stellt sich der Ortsteil Robern vor.

Funde aus der jüngeren Eisenzeit und zahlreiche Orts- und Flurnamen beweisen mit Sicherheit, dass schon um die Zeit 400 v.Chr. germanische Stämme unsere Gegend besiedelten. Überreste des römischen Limes, eines Grenzwalls, der über die jetzige Gemarkung der Ortschaft Robern verläuft und zum Teil restauriert wurde, liefern Beweise, dass unsere engere Heimat auch noch zu Zeiten der Römer bevölkert war.

Robern wird erstmals im Mai 1328 in der noch ursprünglichen Schreibform Rörbrunnen definitiv erwähnt. Diese wird der Gattung der Gewässernamen zugeordnet und mit "Röhrenbrunnen" übersetzt. Die bisher in der Literatur auf den Januar 1327 bezogene Form Rorbrunnen in einer kopialen Abschrift im Staatsarchiv Würzburg beruht auf einem Übertragungsfehler; sie ist in der direkt anschließenden Urkunde des Jahres 1339 zu finden.

Das Dorf bildete in früheren Zeiten eine Gemeinde zusammen mit den Nachbarortschaften Balsbach, Krumbach und Wagenschwend. Mit diesen Dörfern wurde viermal im Jahr ein Ruggericht (Rüge - Aussage), das mit neun Schöffen besetzt war, abgehalten. Zweimal im Jahr fand unter der Gerichtlinde in Robern, die erst vor wenigen Jahrzehnten den Verkehrsverhältnissen weichen musste, ein sogenanntes wüstes Gericht statt.

Die ersten nachweisbaren Besitzer waren die Herren „von Zwingenberg“. Im Jahre 1412 verkauften die Gebrüder Hans und Heinrich von Habern ihren Besitz, der zu dieser Zeit im Bistum Würzburg gelegen war, an die damals mächtigen "Herren von Hirschhorn". Sieben Jahre später kam der Ort an den Mosbacher Pfalzgrafen Otto I. und wieder etwas später an die Kurpfalz. Bis 1803 war Robern beim pfälzischen Oberamt Mosbach und gehörte zur Lohrbacher Kellerei. Nachdem es drei Jahre lang zum Fürstentum Leiningen gehörte, fiel das Dorf 1806 an Baden. Kirchlich unterstand Robern seit 1416 der Pfarrei Limbach; vorher mussten die Dorfbewohner den weiten Kirchweg nach Hollerbach bei Buchen auf sich nehmen. Nach Einrichtung der Pfarrei Fahrenbach wurde ihr Robern als Filiale zugeteilt, zu der es noch heute gehört.

Seit dem Jahr 1958 hat Robern seine eigene Kirche, die auf den Grundmauern des früheren Pachthofes steht. Im Jahr 1955 wurde ein neues modernes Schulhaus errichtet, das zu den besten und schönsten des Landkreises Mosbach gehörte. Dieses Schulhaus wurde 1996 renoviert und zu einem Dorfgemeinschaftshaus umfunktioniert, das nun Vereinen und Gruppen zur Verfügung steht. Außerdem beherbergt das Gebäude den kommunalen Kindergarten in Robern.